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Kajak oder Belly Boat zum Angeln – Die Preisfrage

Das Belly Boat gehört zu den beliebtesten Booten zum Angeln, aber die Angelkajaks gewinnen eine immer größere Anhängerschaft. Als Angler kennst du das Belly Boat. Schnell ins Auto, schnell auf dem Wasser – und dazu noch relativ günstig. Das geht beim Kajak nur als Schlauchkajak. Aber wie schlägt sich das Sit-on-Top-Kajak zur Konkurrenz?

Bellyboot – Das Boot für Einsteiger

Uferangeln ist durch örtliche Gegegeben manchmal nur mit Einschränkungen möglich. Die beliebtesten Spots sind oft besetzt. Große Gewässer oder auch Flüsse und das Meer lassen sich nur begrenzt von Land aus beangeln. Da ist ein Boot gefragt.

Für kleines Budget ist das Bellyboot die ideale Lösung, um vom Wasser aus zu angeln. Gesteuert und angetrieben wird das Belly Boat mit Hilfe von Schwimmflossen. Hochwertige Flossen, die auch in die Watschuhe passen, sind wichtig, um gut navigieren zu können. Wahlweise ist auch Paddeln oder Motorantrieb möglich.

In den meisten Booten sitzt der Fahrer im Trocknen, während die Beine und Füße im Wasser baumeln. Bei anderen Modellen befindet sich der Angler sitzend ab der Hüfte im Wasser. Der Vorteil der höheren Sitzposition macht sich vor allem bei kälteren Temperaturen bemerkbar: Du frierst nicht so schnell, wenn du nur ab den Knien im Wasser sitzt. Eine Schwimm- oder Rettungsweste ist auf jeden Fall ein Muss.

Die V-Form ist die am weitesten verbreitete Form bei den Booten, weil sie den geringsten Wasserwiderstand bei gleichzeitiger Stabilität bietet. Schwimmkörper beim Pontonboottyp haben ebenfalls wenig Wasserwiderstand, sind jedoch windanfällig. Die Pontons machen den Transport schwierig. U-förmige und runde Belly Boats sind nicht kippstabil. Bei Wind und Wellengang auf dem Meer kommen die Angelboote an ihre Grenzen.

Hochwertige Bootshaut

Das Material, die Materialstärke und Verarbeitung sind die wichtigsten Kaufkriterien. Eine dicke Außenhaut schützt die Luftkammern vor Beschädigungen durch zum Beispiel Haken. Die sogenannten Schlauchboot-Bellys haben keine extra Außenhaut, da diese von sich aus luftdicht und sehr widerstandsfähig ist. Ist die Bootshaut aus PVC, lassen sich mit einem speziellen Kleber viele zusätzliche Halterungen anbringen. Bei dem geringen Platzangebot sind Halterungen aller Art das A und O, damit nichts ins Wasser fallen kann. Angelgepäck inklusive Köder und Bissanzeiger und Zubehör wie Kescher sowie Rutenhalter für Angelruten oder Echolot finden so auf kleinstem Raum Platz. Der PVC-Kleber eignet sich auch für Bootsreparaturen.

Achte beim Kauf auf die Qualität, es muss nicht immer das teuerste Kleinboot sein. Im Schnitt liegt das Preis für ein gutes Bellyboot bei 500 – 600 €. Je nach Hersteller kann der Preis um einige Hundert Euro schwanken.

Vorteile des Belly Boats

Die Entscheidung für oder gegen ein Boot ist immer auch eine Budgetfrage. Das Bellyboat kostet etwa nur die Hälfte im Vergleich zum Schlauchboot. Für ein Angelkajak musst du noch deutlich mehr hinlegen.

Mit einem Belly Boot bist du oft in Sicht- und Bissweite deines Zielfischs. Es eignet sich fürs Vertikalangeln, Spinnfischen, Fliegenfischen, Karpfenangeln und das Auslegen von Montagen.

  • Preiswerte Anschaffung möglich
  • Direkt am Fisch
  • Vertikales Angeln sehr reizvoll
  • Kleiner als gewöhnliches Schlauchboot
  • Leichtes Gewicht (~ 20 kg)
  • Flinker und wendiger als größere Boote
  • Einfacher Transport im Auto, auch Kleinwagen
  • Problemlose Lagerung
  • Schneller, fast automatischer Aufbau mit einer elektrischen Pumpe
  • Keine Slippstelle nötig, überall Wassern möglich
  • Tiefer Schwerpunkt auf dem Wasser
  • Angeln und Paddeln gleichzeitig
  • Leises Anpirschen mit Flossenantrieb und kaum Verscheuchen der Fische
  • Positionsgenaues Stehenbleiben
  • Aufrüstung mit Paddel oder E-Motor möglich

Nachteile

Im Winter kann ein Belly Boat ungemütlich sein. Warme und wasserdichte Kleidung sind eine Voraussetzung für Angeln. Das Belly ist eher für kleine Seen und Teiche sowie ruhige Küstengebiete an der Nord- oder Ostsee gemacht. Beim Lagern solltest du versuchen, es möglichst ohne Knicke zu verstauen.

  • Windanfällig
  • Keine optimale Wendigkeit
  • Ungeeignet bei starkem Wellengang, Strömungen oder in fließenden Gewässern
  • Teile des Körpers sind permanent im Wasser: Unterkühlungsgefahr
  • Einschränkungen der Stabilität im Sitzbereich möglich
  • Zusatzausrüstung wie Wathose, Flossen und Schwimmweste notwendig
  • Scheuchwirkung durch Flosseneinsatz
  • Erweiterungsmöglichkeiten ausstattungsabhängig
  • Schleppen anstrengend für die Beine
  • Mittlere Sicherheit

Angelkajak – Der Preis ist heiß

Das Angelkajak ist die komfortabelste Lösung zum Angeln, die einem richtigen Angelboot am nächsten kommt. Gleichzeitig ist ein Kajak wahnsinnig wendig und flexibel auf dem Wasser. Viele Kajak-Hersteller haben sich mit speziellen Angelkajaks auf die Zielgruppe der Angler ausgerichtet. Gewöhnlich handelt es sich dabei um ein Sit-on-Top-Modell aus Hartplastik.

Es gibt aber auch andere Varianten neben dem sogenannten Feststrumpfkajak: das Luft- oder auch Schlauchkajak, das Faltkajak und das Modular-Kajak. Am ehesten ist das Luftkajak mit mehreren Luftkammern direkt mit einem Belly Boot vergleichbar. Preislich sind Air Kayaks und Belly Boats ebenfalls in einer ähnlichen Klasse.

Sit-On-Top-Kajak

Beim Sit-On-Top-Kajak sitzt der Angler oben auf dem Wasserfahrzeug. Die hohe Sitzposition ist angenehm und bietet einen guten Überblick. Es ist offen im Vergleich zum Sit-In-Modell, das vor allem als See- oder Wanderkajak genutzt wird. Die Offenheit ermöglicht den Zugriff auf die Angelausrüstung, andererseits kann es dafür im Bootsinneren schon mal feucht werden. Da die meisten Kajaks selbstlechzend sind, ist das kein Problem. Ein Anglerkajak kommt mit relativ viel Stauraum für Köderboxen, Ruten, Taschen und Echolote daher.

Durch die gute Schwimmlage ist das breite Fishing Kayak sehr kippstabil. Fliegenangler können sogar im Stehen nach Fischen Ausschau halten. Breite und kurze Kajaks punkten mit Stabilität, während lange und schmale eine höhere Geschwindigkeit erreichen können.

Eine Frage des Gewichts

Ein kritischer Aspekt ist das Gewicht: sowohl vom Angelboot selbst als auch vom Körpergewicht plus Angelequipment. Ein Hartplastikkajak wiegt im Durchschnitt rund 30 kg, es gibt aber auch Modelle mit bis zu 50 kg. Mit der Zeit wirst du in jeden Fall routiniert, dein Kajak auf dem Autodach zu befestigen. Wenn ein Kajak nur 100 Kilogramm Zuladung erlaubt und der Kajake 90 Kilo auf die Waage bringt, ist nicht mehr viel Spielraum für Ausrüstung vorhanden. Daher sollte darauf unbedingt bei der Auswahl geachtet werden.

Grundsätzlich wird das Kajak mit Paddeln antrieben. Bequemer ist ein Pedalantrieb, da die Beinmuskulatur weniger schnell ermüdet. Das Nachrüsten mit einem Elektromotor ist bei vielen Modellen möglich – vor allem in höheren Preisklassen. Durch die letzteren Antriebsmöglichkeiten sind die Hände fürs Angeln frei. Natürlich kannst du auch einfach das Doppelpaddel beiseite legen.

Vorteile des Sit-on-Top-Kajaks

Das Kajak ist eine super Alternative für ein richtiges Boot. Seine Einsatzgebiete sind größer als mit dem Bellyboot und erlauben verschiedene Angelmethodenn: Meeresangeln, Fliegenfischen, Barschangeln, Spinnfischen usw.

  • Hohe und bequeme Sitzposition
  • Stabile Schwimmlage
  • Einfaches Einsteigen
  • Leichte Montage von Ausrüstung und Zubehör
  • Stauraum für Angelausrüstung
  • Wendigkeit
  • Geschwindigkeit
  • Hohe Zuladungen möglich
  • Selbstlenzend: Wasser fließt von selbst ab
  • Kein Einklemmen im Kajak beim Kentern wie beim Sit-In
  • Erweiterbar mit elektrischem oder Pedalantrieb

Der Transport und die Lagerung sind vielleicht die größten Mankos eines Angelkajaks. Nicht jeder hat Platz, bei sich daheim so ein Ungetüm zu deponieren. Auch der Preis für ein Hartschalenkajak ist kein Pappenstiel.

  • Deutlich teurer als ein Belly-Boot
  • Maximale Zuladung beachten
  • Begrenzter Platz
  • Nässe und Kälte
  • Transport
  • Lagerung

Aufblasbares Schlauchkajak als Alternative

Das aufblases Schlauchkajak überzeugt mit dem Gewicht, beim Transport und der Lagerung. Mit einer guten Pumpe ist es in 10 Minuten startklar. Das Boot hat einen hohen Auftrieb und bietet eine hohe Kippstabilität. Allerdings ist es nicht fürs Bootsangeln ausgelegt: Es gibt keinen besonderen Stauraum vorgefertigten Befestigungsmöglichkeiten, aber mit geklebten Halterungen kannst du das Luftkajak gut erweitern.

Ein Nachteil ist die größere Windanfälligkeit, vergleichbar mit dem Belly-Boat. Geübte Paddler haben Spaß an den wendigen, aufblasbaren Kajaks. Viele Modelle gibt es mit mehreren Sitzen. Auch preislich spielen Bellyboot und Schlauchkajak eher in einer Liga.

Tipp: Eine Probefahrt bewahrt dich vor einem Fehlkauf.