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Kajak oder Kanu – Was eignet sich besser zum Angeln?

Kanu und Kajak sind beides Boote zum Paddeln. Viele verwenden beide Begriffe synonym, aber es gibt wesentliche Unterschiede. Umgangssprachlich bezeichnet der Oberbegriff “Kanu” Paddelboote, die in Kajaks und Kanadier unterteilt sind. Im Gegensatz zum Ruderboot sitzt man bei beiden in Fahrtrichtung – was bei spritzigen Ausflügen durch Wildwasser sehr praktisch ist. Wenn du dir zum Angeln ein Angelboot zulegen willst, aber unschlüssig bist, was es sein soll, bist du hier richtig.

Kajak und Kanu – Was ist der Unterschied?

Im Kanadier, der in unseren Breitengraden einfach Kanu heißt, wird sitzend als auch kniend gefahren. Beim Kajak sitzt der Paddler meistens relativ tief im geschlossenen Bootsinneren. Ausnahme ist das Sit-on-Top Kajak. Man unterscheidet außerdem zwischen einem Tourenkajak oder Seekajak und einem Wildwasserkajak.

Ein Canadier bewegt sich mit einem Stechpaddel vorwärts. Beim Kajak kommt ein Doppelpaddel zum Einsatz, das an beiden Enden ein Paddelblatt hat. Während beim Kanu das Paddel nach ein paar Schlägen die Seiten wechselt, wird beim Kajakfahren das Doppelpaddel zur Fortbewegung links und rechts ins Wasser getaucht.

Die Paddeltechnik fürs Kanufahren ist etwas schwieriger, besonders wenn du allein im Solo-Kanadier unterwegs bist. Zu zweit entfällt der Seitenwechsel und man kann größere Geschwindigkeit gewinnen, dafür muss ein Rhythmus gefunden werden – sonst gibt es einen Zickzack-Kurs.

Das Kajak ist im Vergleich zum Kanu schmaler und flacher. Das erlaubt dem Kajakfahrer eine höhere Geschwindigkeit, macht es aber auch windanfälliger. Das geschlossene Sit-In Kajak bietet weniger Zuladungsmöglichkeiten. Das Verdeck macht das Beladen insgesamt schwieriger. Kanus haben deutlich mehr Platz für Gepäck. Diese offene Bootsart ist meistens auf mehrere Personen ausgelegt und für gemütlichere Touren besser geeignet.

Ursprünge des Kajaks und des Kanadiers

Das schnelle und wendige Kajak hat seinen Ursprung als Jagdboot der Eskimos. Traditionell wurde es aus Holz, Knochen und Tierfellen gemacht. Die geschlossene Bauweise ist gewöhnlich ein Männerboot, während Frauen das sogenannte offene Umiak fahren. Viele haben sicher schon von der Eskimorolle gehört: Die Kenterrolle ist eine Technik, um sich nach dem Kentern ohne Aussteigen schnell wieder mit dem Kajak aufzurichten. Bei geschlossenen Kajaks ist das Erlernen dieser Methode eine wichtige Sicherheitsmaßnahme.

Der Kanadier ist ursprünglich ein Fortbewegungsmittel der nordamerikanischen Ureinwohner. Sie haben ihn in den dicht bewaldeten und unwegsamen Gebieten Nordamerikas benutzt. Im 17. bis 19. Jahrhundert bedienten sich französisch stämmige Kanadier der Kanus für den Pelzhandel. Mit Kanus konnten sie große Strecken mit viel Gepäck bewältigen.

Welcher Bootstyp ist der richtige fürs Angeln?

Was du möchtest, entschiedet, ob ein Angelkanu oder ein Angelkajak die beste Lösung für dich ist. Vom Eigengewicht unterscheiden sich beide Bootstypen nicht großartig. Der wesentliche Unterschied ist die Geschwindigkeit.

Angelkanu

Mit bis zu 4 Plätzen bietet sich das Kanu fürs Angeln mit Freunden oder der Familie an. Zu zweit bestimmt der Vordermann das Tempo, während der Hintermann steuert. Beim Einer-Kanadier kann der Anfänger die Paddeltechnik erlernen und ein Gefühl für sein Angelboot entwickeln. Können beide Kanuten die Technik, macht auch Kanufahren zu mehreren Spaß. Für den Familienausflug hält ein Kanu viel Platz für Gepäck bereit, zum Beispiel fürs Camping oder Ausrüstung. Für gemütliche Touren, bei denen Schnelligkeit und Reichweite zweitrangig sind, auf Flüssen und Seen eignet es sich am besten. Wenn du viel Wert auf Geselligkeit legst, ist das Angelkanu etwas für dich und deine Kumpels oder Familie. Tourencanadier gibt es ab ca. €1.000.

Angelkajak

Sportlicher bist du mit dem Kajak unterwegs. Die Sit-on-Top-Variante ist vor allem als Angelkajak bekannt. Die Form des Kajaks erlaubt dir mehr Kilometer und Tempo an den Tag zu legen. Angelausflüge auf das Meer, zum Beispiel die Ostsee, sind möglich. In den offenen Anglermodellen ist das Fischen im Stehen möglich. Das Angelkajak hat gewöhnlich mehr Stauraum für Angelboxen, Angelequipment und Zubehör, wobei es deutlich weniger ist als im Anglerkanu. Du kannst das Sit-on-Top-Kajak durch einen Pedalantrieb oder Elektromotor aufrüsten. Je nach Hersteller und Modell musst du für ein Kajak zwischen 1000 und 3000 Euro einplanen. Eine preisgünstigere Alternative ist die Nutzung eines Schlauchkajaks zum Angeln. Sogenannte Air Kayaks sind vorteilhaft in Sachen Transport und Lagerung.

Wo ist paddeln im Kanu oder Kajak erlaubt?

Grundsätzlich kannst du auf allen Gewässern paddeln. Einschränkungen ergeben sich aufgrund von Naturschutz sowie Laich- und Brutzeiten. Auf privaten Seen kann das Paddeln verboten sein. Über Befahrungsregelungen auf Seen, Gewässerabschnitten oder Flüssen solltest du dich vorher informieren. Sonst wird unter Umständen ein Bußgeld fällig.