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Kajak oder Schlauchboot – Das Angel-Duell

Mit Kajak oder Schlauchboot angeln: Was ist besser? Ein Gummiboot oder Luftboot ist für viele ein Spaßboot, mit dem man im Sommer auf dem See schippert. Das Boot zum Angeln ist deutlich robuster und verfügt über integrierte Rutenhalter. Das Angelkajak präsentiert sich mit einem Hochsitz, Stauraum und Angelrutenhaltern – optimal auf das Kajakangeln zugeschnitten.

Schlauchboote für Angler

Das Schlau- und Bellyboot verfügen über einen ähnlichen Aufbau mit Luftkammern. Es gibt Schlauchboote mit einer geschlossenen Form oder U-förmige, wo hinten ein Außenbootmotor mit kurzem Schaft angebracht werden kann. Klassisch ist der Antrieb das Paddel, bei dem Angler mit dem Rücken zur Fahrtrichtung lenkt. Das Belly Boat zum Angeln ist in der Regel ebenfalls U-förmig und wird mit den Flossenantrieb gefahren. Das heißt, die Beine sind durchgehend im Wasser, während du im Schlauchboot trocken bleibst. Das Mittendrin-Gefühl ist allerdings mit dem Bellyboat unübertroffen.

Die Schlauchboothaut ist belastbar, dennoch ist sie nicht vor Schäden gefeit. Im Wasser sind die Steine glatt und glitschig. Die Gefahr besteht beim Wassern und Landen am Ufer. Dort solltest du auf den Untergrund achten. Das Angelboot sollte möglichst nicht über den Boden gezogen werden. Spritze Metallgegenstände oder scharfe Scherben können leicht Beschädigungen verursachen.

 

Im Stehen fischen

Ein stabiler Einlegeboden macht aus einem Schlauchboot ein Festrumpfboot. Wenn du einen harten Boden verwendest, kannst du darin sehr gut stehen und dich sogar auf einer relativ großen Fläche bewegen. Als Einlegeboden empfiehlt sich Alu oder Holz. Ein Luftboden ist nicht ganz so stabil, trotzdem ist Gehen und Stehen möglich. Beim Holzboden ist wiederum das Gewicht ein Faktor – wie schwer darf der Transport werden?

Dine maximale Tragkraft solltest du einhalten. Meistens liegt diese zwischen 100 und 200 kg, größere Schlauchboote schaffen bis zu 500 kg Gewicht.

Köderkisten und Anglertaschen sind wichtig, damit du im Schlauchboot den Überblick über deine Angelausrüstung behältst. Da es keine Stauraumoptionen gibt, liegt das Equipment mehr oder weniger sortiert im Angelboot.

Elektromotor für schnelle Spotwechsel

Besonders bei großen Gewässern oder im offenen Meer ist die Aufrüstung mit einem Elektromotor ein idealer Antrieb, der dich fast doppelt so wie mit einem Pedalantrieb oder mit Paddeln ans Ziel bringt. Für das Driften benötigt das Schlauboot etwas Wind, andererseits bietet es durch den hohen Auftrieb eine große Angriffsfläche für Wind. Durch optimale Gewichtsverteilung im Boot wird die Windanfälligkeit verringert. Ein Driftsack (z. B. von Savage Gear) bremst das Boot stark und erlaubt entspannt das Driften am Ufer. Gewissermaßen Uferangeln von der Wasserseite.

Geringes Packmaß

Das kleine Packmaß erlaubt das platzsparende Verstauen und Transportieren. Die Lagerung ist mit einem Schlauchboot völlig unproblematisch. Trotz der geringen Größe können gute Angelschlauchboote je nach Ausstattung zwischen 30 – 50 kg wiegen.

Alle Schlauchboote verlieren mit der Zeit Luft. Bei günstigen Anbietern sind meist die Nähte kritisch, während bei hochwertigen Booten die Ventil die Schwachstelle sind. Vom Preis gibt es Schlauchboote für mehrere Hundert Euro bis rund 1.000 € und mehr.

Vorteile des Angel-Schlauchbootes

  • Große Fläche zum Stehen
  • Flexiblere Köderführung durch die Bewegungsfreiheit
  • Kein Körperkontakt mit Wasser wie beim Bellyboot
  • Viel Platz für Köderkisten und Angeltaschen
  • Gutes Packmaß
  • Platzsparende Lagerung
  • Einfacher Transport
  • Schneller Spotwechsel mit Motor

Nachteile

  • Windanfälligkeit
  • Wind für Driften notwendig
  • Beim Wassern und Landen auf den Untergrund achten
  • Kein Stauraum
  • Laut mit E-Motor

Angelkajak

Moderne Anglerkajaks sind für Angler ausgelegt. Die erhöhte Sitzposition beim Sit-on-top-Kajak bietet mehr Komfort für Rücken und Beine. Für die Angelausrüstung gibt es verschiedene Staumöglichkeiten sowie diverse Halterungen für Angelruten, Echolot, Handy usw. Als Antrieb steht das Doppelpaddel, der Fußantrieb sowie der E-Motor zur Auswahl. In den Slot der Pedale passt oftmals der Motor, sodass du auch später noch tauschen kannst.

Top Wendigkeit

Kajaks sind für ihre Wendigkeit bekannt. Der Pedalantrieb mit Propeller ermöglicht schnell zwischen vor- und rückwärts zu wechseln. Beim Pedalantrieb mit Flossen muss für den Richtungswechsel der Gang umgeschaltet werden. Bei starkem Wind empfiehlt sich eine Steueranlage.

Je breiter und kürzer das Angelkajak, desto kippstabiler ist es. Schmale und lange Kajaks erreichen eine höhere Geschwindigkeit.

Transport & Lagerung – Gewichtige Frage

Das Eigengewicht des Angelkajaks macht sich besonders beim Transport bemerkbar. Die meisten Fishing Kayaks wiegen rund 30 bis 40 Kilogramm. Mit etwas Routine kannst du das Angelboot auf dein Autodach heben und am Dachgepäckträger befestigen.

Die maximale Belastbarkeit beträgt vielfach rund 100 bis 200 kg. Wenn der Angler inklusive Ausrüstung 90 Kilo mitbringt und die höchste Ladekapazität 100 kg beträgt, ist der Spielraum fast ausgereizt. Besser ist ein größeres Sicherheitspuffer bei der Zuladung.

Teures Vergnügen

Preislich bist du mit einem hochwertigen Angelkajak schnell in der Liga eines kleinen Motorboots. Je nach Hersteller und Ausstattung kann der Preis zwischen 1000 und 3000 Euro liegen.

 

Vorteile

  • Wendigkeit
  • Angenehme Sitzposition
  • Mit Übung easy und schnell verladen
  • Durchdachter Stauraum
  • Freie Hände mit Pedal- und E-Antrieb
  • Stabile Schwimmlage
  • Einfaches Einsteigen
  • Geschwindigkeit
  • Hohe Zuladungen möglich
  • Erweiterbar mit Motor oder Pedalantrieb

Nachteil

  • Kosten
  • Gewicht beim Transport
  • Lagerung
  • Für größere Gewässer mit Motor
  • Begrenzter Platz

Aufblasbares Kajak als Alternative

Viele Bootstypen gibt es in der aufblasbaren Schlauchbootversion, wie Kanus (Kanadier), Rafting Boote, Hybrid Faltboot und eben auch Kajaks. Das Angelkajak in der aufblasbaren Variante punktet beim Gewicht und Transport. Mit einer Hochdruckluftpumpe ist ein Schlauchkajak meistens innerhalb von 10 Minuten bereit zum Wassern. Verfügt das Luftkajak über einen Boden mit Drop-Stitch-Technologie, ist er so standfest wie ein SUP.

Vorteile

  • Aufblasbar
  • Wendig
  • Geringes Packmaß
  • Auch für Menschen ohne Auto
  • Unkomplizierte Lagerung
  • Elektromotor bei einigen Typen möglich
  • Stabiler Einlegeboden
  • Gute Fahreigenschaften bei hochwertigen Modellen
  • Bis zu 4 Personen

Nachteil

  • Anfälliger für Wind
  • Langsamer als feste Kajaks
  • Kleiner Innenraum ohne Stauraum
  • Vorsicht bei spitze Gegenständen
  • Paddeltechnik eingeschränkt aufgrund der dicken Bootswand